Die Welt ist nicht rund sondern unendlich
lagazelle  
 
  Ein Sohn der Wüste 04.05.2024 10:41 (UTC)
   
 


Sein Lieblingstier ist das Kamel

Es war einmal ein Jüngling , hellwach und mit gewitzen Augen , der in einem Land aufwuchs , in dem der Boden meist goldgelb ist , so wie das Kamel und wo die Sonne so heiß scheint wie  nirgends sonst auf der Erde. Während er noch im Haus seines Vaters lebte , ging er jeden Morgen als Erstes zu den Kamelen , auf die seine Familie sehr stolz war und er liebte es aufzusteigen und mit ihnen lange durch die Dünen zu reiten . Dann fühlte er sich frei , hatte Visonen und Gedanken während er immer wieder stehenblieb und über die Weite der Dünenlandschaft blickte und dann noch weiter bis ans Meer ritt.. Hier fühlte er sich verstanden und galt er doch in der Schule oft eher als aufsässig , weil er oft versuchte den Lehrern das Wort abzuschneiden und die Themen in andere eigene Richtungen zu lenken , indem er Fragen aufwarf über die Rechte der Menschen und deren Probleme im Lande. Ja , er war wirklich unbequem und wer eine Weile mit ihm zusammen war , fühlte sich seltsam wacher und nachdenklicher . Er liebte seine Familie und seine weise und kluge Mutter sehr , mit der er oft die besten Gespräche hatte und sie lachten oft zusammen , während sein Vater doch eher still seine Arbeit tat .
Schließlich wurde beschlossen , daß er in die große Stadt zur Armee ginge , auch um seine Disziplin zu schulen . Und der junge Mann vom Dorf fand sich in einer völlig neuen Welt wieder , in der Unterordnung verlangt wurde und Fragen schon im Aufkeimen erstickt wurden . Wie könnte dies je seine Welt werden , fragte er sich im Stillen und er sehnte sich nach der Weite der Dünen auf seinem geliebten Kamel , das ihn auch bei seinen Ausritten noch mit frischer wohlschmeckender Milch versorgte . Nein , bescheiden wie er war , benötigte er dort und damals kaum mehr , während ihn in der Armee das erste Mal in seinem Leben schwere Gefühle von Unzufriedenheit hatte bis zur Depression . Er zog sich oft zurück und las so oft und so viel er konnte , suchte die Inspiration , die er durch sein Studium in der Militärakademie zu wenig bekam. Eines Morgens wachte er auf mit einem dynamischen Gefühl und dem Impuls , seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Und es begann der Aufstieg von einem Prinzen der Wüste zu einem König . Nachdem er sich einen Führungsposten bei der Armee eroberte , bekam er Einfluss und lies Ideen und Impulse einfließen auch aus seinen Visonen während seiner langen Ausritte und bald startete er siegesbewußt eine Revolution . Es gelang ihm durch einen unblutigen Militärputsch den König des Landes zu stürzen um endlich Reformen der Freiheit in das Land zu bringen das er dann zu einer Republik machte . Eine Staatsform in der das Volk die höchste Instanz und Entscheidungsmacht hat und er wurde sehr eifrig . Zuerst sorgte er für Bildung und Meinungsfreiheit , in der er auch die Frauen einbezog , die nun auch studieren durften mit Zugang zu allen akademischen Berufen . Natürlich mussten zuvor Universitäten und Schulen ausgebaut werden und er lies nicht nach , bis möglichst  viele Fakultäten abgedeckt waren . Es war , als ob sein Land zum Leben erwachte und er freute sich, wenn er die Menschen lachen sah und auch die Frauen mitdiskutieren .

Immer mehr wichtige Funktionen im Staat kamen ihm schließlich zu und er gewann mehr und mehr an Einfluß und seine größte Errungenschaft war es , einen wirklich souveränen Staat mit Wohlstand für fast Alle zu ermöglichen. Er verstaatlichte die Ölindustrie sowie auch die Banken und lies britische und amerikanischen Militärstützpunkte schließen , so daß die Grundlagen für einen Sozialstaat geschaffen waren . Zudem schaffte er es noch aus einem wasserarmen Land eine Quelle hervorzuholen und für sein Volk Süßwasser sicherzustellen. Wußte er doch durch seine vormals langen Ritte durch weite Wüste , daß es immer irgendwo Wasser geben muss , wenn man nur geduldig ist und sich von Erdboden führen läßt , auf dem es keine Straßen , sondern nur Richtungen gab . Schließlich jubelte ihm das Volk zu wenn er mit seinem schönen Auto durch die Straßen fuhr oder sich einfach fahren ließ und sich wie eine Sonne fühlte , wenn er sich aus dem Dach des Fahrzeugs erhob um sich zu zeigen und zu grüßen . Und er war es für sein Volk wirklich und er war glücklich , die Menschen glücklich zu sehen. So wollte er doch immer mehr umsetzen und plante den Zusammenschluss aller arabischen Staaten  , was ihm nicht gelang , weil um ihn herum Uneinigkeit geschürt wurde. Machte er sich doch weiter an einen Ausbau der Infrastruktur des Landes denn das Geld floß in der souveränen Wirtschaft des Landes und er konnte seinem Gestaltungsdrang freien Lauf lassen , auch in seiner Idee , einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus zu schaffen . So gingen die Jahre und Jahrzehnte in das Land , in denen er auch nach Konflikten und gewaltvollen Anfeindungen , bei dem einer seiner Söhne getötet wurde seiner Linie treu blieb . Er zeigte sich gerne und trat dabei in schillernden Uniformen auf , war auf langatmigen Versammlungen immer zu Scherzen aufgelegt oder provozierte gerne mit Reden , die auch manchmal zu ernst genommen wurden. Alles schien für ihn zu bewältigen , so lange bis er anfing , mit dunklen Männern Geschäfte zu machen die ihm dadurch neue Vorteile versprachen .



 So nahmen ungute Dinge ihren Lauf und er verstrickte sich mehr und zog sich den Unmut seiner Geschäftspartner zu , indem er sich provokant und "geschäftlich nicht zuverlässig " verhielt. Dieser Unmut wuchs sich gar zu einem Zorn zu , denen selbst ein Sohn der Wüste sich nur bedingt gewachsen fühlte und er verlor an Kraft . Sein Land wurde damit angreifbar so wie ein Mensch angreifbar wird , wenn er geschwächt an seinen Grenzen kommt durch unguten Einfluss. War er doch einst nur ein Sohn aus der Wüste gewesen und ein Soldat mit ein paar funkelnden Ideen , damit ein Land lernt zu leben und zu blühen . Ja , er hatte gewiss seine Grenzen , denn er war nur ein Mensch mit Schwächen und Stärken und verantwortlich für ein ganzes Land . Bringt doch ein schwächelnder König auch sein Volk in Gefahr und damit auch da Lebenswerk eines Königs  , dessen Volk sich auf ihn verließ .
Und da waren sie auch schon , und hielten mitten aus dem Volk die Waffen hoch um Hass und Zwietracht zu schüren , was dieses einst blühende Land von heute auf morgen in ein Kriegslager verwandelte und das Volk hörte nur noch Hetzkampagnen auch gegen seinen König , an den es sich wohl nicht mehr halten konnte . Es waren sehr dunkle Monate , die kein Ende nehmen wollten , während der König verzweifelt versuchte , mit den alten Mitteln , die er kannte standzuhalten und zu sagen "Ich bin doch noch da !"...Aber seine Stimme wurde durch Waffen und Bomben übertönt , die auf die Hauptstadt und schließlich auch seinen geliebten Heimatort zerstören wollten. Ja , er hatte noch die Seinen , die zu ihm standen und er hörte schließlich auf ihren Rat , zu weichen , um sich und seine Familie vorerst in Sicherheit zu bringen . Das Herz war ihm schwer und sein Geist schien gebrochen und das Schlimmste war für ihn , daß er seinem Volk nicht  mehr zeigen konnte , daß er seines Amtes würdig ist. Nein , dazu hatte er sich auch schon zu sehr verführen lassen vom Glimmer der westlichen Welt , in der Versprechen nur gemacht werden , um Anhänger zu finden im undurchsichtigen Geschäftsleben , in dem jeder seinen Vorteil sucht. Steht er doch jetzt vor der größten Herrausforderung seines Lebens : Als König zu weichen , um wieder zu einem Lernenden zu werden , der in der Weite der Wüste sich selbst zu finden sucht . Ist ein Kamel nicht ein wundervolles Tier ? Es trägt einen Menschen durch endlose Wüsten mit Langmut und Bescheidenheit  , denn selbst in der weitesten Wüste findet man mit diesem Wesen eine Oase  des Friedens und der Fruchtbarkeit , sowie das Schweigen aller Waffen .

von LAGAZELLE am 1.9.2011

 
  Gold von den Sternen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Alle Texte und Gedichte sind direkt während meines Schreibens hier und zum gleichen Datum entstanden. lagazelle
  Welcome Bienvenue
  Das Ende der Zeit gibt dir Unendlichkeit
Die Welt ist nicht rund, sondern unendlich
  Ich gehöre nur mir
Ich will nicht gehorsam , gezähmt und gezogen sein ,
ich will nicht bescheiden , beliebt und betrogen sein ,
ich bin nicht das Eigentum von dir ,
denn ich gehör nur mir.
(Musical Elisabeth)
  SEIN heißt WERDEN, LEBEN heißt LERNEN
Denen ,die noch nicht gelernt haben zu lieben und die noch in ihrer Angst gefangen sind , verzeihe ich , auch wenn ihr mir sehr wehtun mußtet.
Doch könnt ihr euch auch selbst verzeihen , auch wenn ich nicht vergessen kann ?
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