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Von der Freiheit träumen
Kann man doch von keinem Ort besser von der Freiheit träumen , als von einem Ort des Gefängnisses , dort wo ich mich von meiner Freiheit abgeschnitten fühle. So ist doch ein Gefängnis ein Platz , der von Menschen geschaffen wurde , um gegebenenfalls alles ein -und wegzusperren , was der Gesetzeslage eines Staates zuwiderläuft und somit das reibungslose Funktionieren stört . Ein Ort , den es nachweislich nur bei uns Menschen und nicht bei den Tieren gibt . Und doch gehören auch die Tiere zu unseren Gefängnissen , denn wir haben sie gefangen und eingesperrt , wie unschuldig sie auch immer waren . Wir hatten die Macht dazu , sie uns dienstbar zu machen und zu versklaven , denn das war die Idee dahinter.
Sie wurden in Verschlägen gehalten und wir konnten so mit ihnen machen was wir wollten , je nachdem was wir von ihnen brauchten. Unsere Sklaven , die nie ausbrechen würden , schon garnicht wenn wir so so züchteten , daß sie ihre alten Instinkte vergessen und so für immer an uns gebunden bleiben. So war es dann auch eine Gnade , die sie so durch uns erlangten , denn sie durften im besten Fall unser geliebter Freund und Begleiter sein , für das wir sorgen wie für ein Familienmitglied .
Wenn eine Katze zu mir spricht und Futter fordert , glaube ich doch auch oft einen Vorwurf zu hören , so als ob sie sich erinnern kann :" Du hast mich in einen Körper gesperrt , in dem ich mich nicht mehr erinnern darf , also sorge bis auf ewig für mich !" Katzen können sehr fordernd sein und sie schauen einem direkt ins Gesicht und in die Augen .
Ist es doch die die Erinnerung an eine Freiheit , die uns im Gefängnis träumen läßt , was bei langer Gefangenschaft bizarre Formen annehmen kann , so daß uns allein der Traum letztlich in noch tiefere Verschläge und in die Hoffnungslosigkeit stürzen kann .
Und ich träume in diesen Tagen vermehrt von der Freiheit ,
vielleicht , weil ich es wage mich zu erinnern ,
wer ich bin und wer ich sein könnte und immer gewesen bin ,
und doch innerhalb von Mauern , die mich noch umgeben .
So führen mich auch Tränen in die Erinnerung ,
an alles , was ich zurücklassen mußte ,
an alles was mir aus dem Herzen gerissen wurde ,
wohin ich es wage
in meinen Träumen zu reisen .
Ja , und ich möchte alle Mauern niederreißen ,
frei wie ein Vogel , der einfach seine Flügel ausbreiten ,
sich aus Allem erheben kann ,
frei wie der Wind sein ,
unsichtbar und doch überall ,
der etwas bewegen und über alle Länder streifen kann.
Frei , frei , frei
meinen Namen , mein Geschlecht zu wählen ,
zu lieben und leben wen ,wo und wie ich will ,
im Wind , in einem Vogel oder einem Pferd im freien Feld .
Doch was ist es wirklich , was mich hindert ?
Wer sollte mich freigeben können ,
wenn nicht die Angst um meine Freiheit ,
ein Schöpfer , der mich noch nicht freizugeben vermag...?
Von LAGAZELLE am 30.4.2011
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Alle Texte und Gedichte sind direkt während meines Schreibens hier und zum gleichen Datum entstanden.
lagazelle
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